In der Petition werden unter anderem die Zulassung variabler Netzentgelte für Kleinspeicher und die Freigabe von einfachen Messgeräten zum günstigen Nachweis der netzdienlichen Nutzung gefordert. Noch bis 10. April läuft die Zeichnungsfrist.
Deutschland braucht mehr Flexibilitäten im Strommarkt – darin sind sich die Experten weitgehend einig. Allerdings gibt es in Deutschland bereits Flexibilitäten, die aber nicht netzdienlich eingesetzt werden. Dazu zählen neben Batterien in Elektroautos vor allem die Photovoltaik-Heimspeicher. Während bis zum Jahresende Großspeicher über ein Megawatt Leistung mit einer Kapazität von insgesamt 2.2 Gigawattstunden in Deutschland am Netz waren, beläuft sich die Kapazität der Photovoltaik-Heimspeicher zu diesem Zeitpunkt bereits auf etwa 15 Gigawattstunden.
Diese können aktuell aber nicht netzdienlich genutzt werden, wie die kürzlich im Bundestag eingereichte Petition „Speicherung – Netzdienliche Zwischenspeicherung erneuerbarer Energien durch Kleinspeicher“ bemängelt. Der Grund sei die bestehende Bürokratie. Mit der Petition wollen die Initiatoren erreichen, dass variable Netzentgelte auch für Kleinspeicher zugelassen werden. Dies sei ein Anreiz, um die Heimspeicher dann zu laden, wenn viel Strom im Netz und dieser günstig ist und in teuren Zeiten den Solarstrom selbst zu verbrauchen. Dieses Preissignal würde die Stromnetze lokal entlasten, ist jedoch in der aktuellen Gesetzgebung so nicht vorgesehen, wie es von den Initiatoren heißt.
Weiterhin soll mit der Petition die Freigabe von einfachen Messgeräten zum günstigen Nachweis der netzdienlichen Nutzung und der Abbau von Hürden für laienbedienbare Speicher erreicht werden. Zudem sei die verpflichtende Transparenz bei Netzentgelten, Steuern und Umlagen erforderlich, um diese als Grundlage für den netzdienlichen Speichereinsatz nutzen zu können.
Die Initiatoren der Petition ist eine Gruppe rund um den „Akkudoktor“ Andreas Schmitz. Sie hatte sich bereits vor zwei Jahren mit einer Petition erfolgreich für Vereinfachungen bei Stecker-Solar-Geräten im Bundestag stark gemacht. Noch bis zum 10. April kann die Petition unterzeichnet werden. Das Quorum liegt bei 30.000 Unterschriften, damit sich der Petitionsausschuss des Bundestages mit den Forderungen auseinandersetzt, Aktuell haben 2351 Menschen die Petition unterzeichnet.