Im Februar 2025 haben die Preise im Stromterminmarkt der EEX im Durschnitt leicht angezogen. Das Base-Produkt Strom für das Jahr 2026 wurde für unter 93 Euro pro Megawattstunde gehandelt, was einem leichten Rückgang gegenüber dem Vormonat entspricht. Die Preise für spätere Handelsjahre sind hingegen angestiegen und bewegen sich wieder auf einem Niveau von über 65 […]
Im Februar 2025 haben die Preise im Stromterminmarkt der EEX im Durschnitt leicht angezogen. Das Base-Produkt Strom für das Jahr 2026 wurde für unter 93 Euro pro Megawattstunde gehandelt, was einem leichten Rückgang gegenüber dem Vormonat entspricht. Die Preise für spätere Handelsjahre sind hingegen angestiegen und bewegen sich wieder auf einem Niveau von über 65 Euro pro Megawattstunde. Auf dieser Grundlage hat sich das durchschnittliche Terminpreisniveau für Strom als Benchmark für die PPA-Bepreisung leicht erhöht.
Auf dieser Basis liegen die von uns für den Februar 2025 berechneten generischen Preise für einen 10-jährigen Photovoltaik-PPA mit Start im Frontmonat (März 2025) unter Berücksichtigung marktüblicher Abschläge für Photovoltaik-Profilwerte, PPA-Abwicklungs- und Risikokosten sowie marktüblicher Erlöse für Herkunftsnachweise weiterhin bei rund 35 bis 48 Euro pro Megawattstunde. Wie schon in den Artikeln der letzten Monate beschrieben wurde, ist dieses am Terminmarkt orientierte PPA-Preisniveau in den meisten Fällen unzureichend für die wirtschaftliche Umsetzung förderfreier Photovoltaik-Projekte.
Ein Blick in unsere Projektdatenbank, die sämtliche Photovoltaik-Projekte im Bebauungsplanverfahren in Deutschland erfasst, verdeutlicht jedoch, dass weiterhin sehr viele Freiflächenprojekte einen PPA zur Finanzierung benötigen. Mit knapp acht Gigawatt hat die Pipeline förderfreier Photovoltaik-Projekte eine beachtliche Größe erreicht. Allerdings ist in dieser seit 2023 nur noch ein geringer Kapazitätszuwachs zu beobachten. Der Großteil dieser bislang nicht realisierten Projekte stammt aus Jahren mit einem höheren Strompreisniveau und einer gleichzeitig weniger stark ausgeprägten Kannibalisierung als aktuell.
Die Erweiterung der förderfähigen Flächenkulisse im EEG sowie der kontinuierliche Rückgang der PPA-Preise haben dazu beigetragen, dass PPAs für die jüngsten Neubau-Vorhaben ein wenig an Bedeutung verloren haben. Dadurch könnte zukünftig das Angebot an deutschen Herkunftsnachweisen, welche das Zusätzlichkeitskriterium erfüllen, kleiner werden, da neue Photovoltaik-Projekte dafür bislang eine zentrale Säule bilden. Stattdessen verlagert sich der Fokus der Projektentwickler fast vollständig auf die Förderung durch das EEG, was wiederum die wachsende Abhängigkeit des Marktes von staatlich gesicherten Erlösstrukturen verdeutlicht.
Es bleibt ungewiss, wie viele der geplanten förderfreien Projekte in Deutschland abgebrochen oder umgeplant werden müssen, weil kein geeigneter PPA-Partner gefunden wird. Angesichts des großen Volumens der Merchant-Pipeline ist jedoch kurzfristig mit weiteren langfristigen PPA-Abschlüssen zu rechnen.

Grafik: Enervis
— Der Autor Christian Schock ist Consultant bei der energiewirtschaftlichen Beratung Enervis und hier für Photovoltaik- und Wind-relevante Themen zuständig. Seine Expertise reicht vom systematischen Vergleich von Preisen und Vertragsinhalten von Power Purchase Agreements und Direktvermarktungsverträgen sowie deren Beschaffung für Stromerzeuger bis hin zum Monitoring marktseitiger und regulatorischer Entwicklungen im deutschen PV- und Wind- Markt. —