Aleo Solar wird Produktion in Prenzlau stilllegen

Betroffen vom Ende der Modulproduktion sind rund 110 Mitarbeiter. Das Photovoltaik-Unternehmen, dessen Mutter ein taiwanesischer Konzern ist, will den deutschen Standort jedoch nicht ganz aufgeben und arbeitet nach eigenem Bekunden an einer Neuausrichtung.

Aleo Solar ist einer der letzten verbliebenen Modulproduzenten in Deutschland. War, muss man fast schreiben. Denn auch im Werk im brandenburgischen Prenzlau werden die Bänder in Kürze stillstehen. Am Freitag bestätigte das Photovoltaik-Unternehmen gegenüber pv magazine, dass es die Produktionsstätte „im Rahmen eines geordneten Auslaufens stilllegen wird“.

Der „Nordkurier“ berichtete bereits vor einigen Tagen, dass Kündigungen an viele Mitarbeiter verschickt wurden. Die regulären Kündigungsfristen der langjährigen Beschäftigten laufen bis Ende Juni. Aleo Solar bestätigte nun, dass rund 110 Mitarbeiter von der Stilllegung der Produktionsstätte betroffen seien. Sie würden durch einen Sozialplan sowie berufliche Neuorientierung bestmöglich unterstützt, so das Unternehmen.

Die Produktion will Aleo Solar schrittweise herunterfahren. Die vorhandenen Produktionsmittel sollen noch aufgebraucht werden. In der Fabrik wurden zuletzt vornehmlich Spezialmodule produziert, mit denen man in Nischenmärkten punkten konnte. Angesichts der großen Überkapazitäten in China und des harten Preiskampfes auf dem Weltmarkt war allerdings eine wettbewerbsfähige Produktion schwierig – wie auch für die anderen in Deutschland ansässigen Modulhersteller, die im vergangenen Jahr bereits ihre Produktion einstellten.

„Diese Entscheidung ist uns nicht leichtgefallen, sie spiegelt aber die aktuelle Realität der Solarindustrie wider“, erklärt William Chen, CEO der Aleo Solar. „Wir zählen zu den letzten deutschen Herstellern in diesem Segment – mit einer 25-jährigen Geschichte, der Überwindung der ersten großen Solarkrise und einer kontinuierlichen Innovationskraft. Wir hätten uns gewünscht, dass die Politik rechtzeitig Maßnahmen ergriffen hätte, um die europäische Solarproduktion zu stärken.“

Nach dem Ende der Fertigung „wird ein Kernteam die strategische Neuausrichtung angehen“, hieß es von Aleo Solar weiter. Wie diese aussehen soll, dazu machte das Photovoltaik-Unternehmen zunächst keine Angaben. Auch nicht dazu, wie groß das verbleibende Kernteam noch sein wird.

Aleo Solar wurde 2001 gegründet und begann im Jahr darauf mit der Modulfertigung in Prenzlau. 2009 stieg dann Bosch als Mehrheitseigentümer bei dem Photovoltaik-Unternehmen ein, verkündete jedoch 2013 die beabsichtigte Schließung seiner Solarsparte. In der Folge ging Aleo Solar an ein Konsortium asiatischer Investoren, die von dem taiwanesischen Unternehmen Sunrise Global Solar Energy angeführt wurden. Dies ist eine Tochtergesellschaft des Konzerns Sino-American Silicon Products.

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